Nach den letzten zwei Heimspielen bei strömendem Regen und 8 Grad, gab ich die Hoffnung nicht auf endlich bei einigermaßen normalen Wetterbedingungen ein Spiel zu leiten. Der Regen setzte an diesem Abend erst gegen 20:45 ein – verdammt – dem schlechten Wetter konnte ich wohl nicht die Schuld geben wenn ich was übersehen hätte. Habe ich aber nicht.
Mit der Hoffnung eine motivierte Heimmannschaft vorzufinden, die dem Gegner die Stirn bieten konnte, kippte ich mir den ersten Schluck Radler hinunter, während ich meine Pfeife in der Hosentasche und die blaue und rote Karte einsteckte. Noch schnell vor dem Spiel einem Computersystem-unwissenden Gast-Trainer erklärt, wie man das Online–System entsperrt, damit wir auch offiziell mit 8 anstatt Null Spielern am Platz stehen, dann gings aber los. Anpfiff und – was isn jetzt passiert?!?
Haslau legte einen phänomenalen Blitzstart mit einem Tor in der ersten Minute durch Manuel hin. Dabei verwirrten mich zwei Dinge, erstens, dass auf der Anzeigetafel noch immer 0 Minuten stand und zweitens, dass Manuel anscheinend mehr drauf hat, als sein Papa. Sollten die nicht mal Rollen tauschen? Naja, egal, weiter geht’s. Durch das frühe Tor war der Gegner sichtlich demotiviert, das jubelnde Heimpublikum tat dann den Rest dazu und unweigerlich folgte das zweite Tor für Haslau in Minute 9 durch Marvin. Das Spiel verlief weiter fair, einige Kängurus wurden zu Recht gewiesen, die den Out-Einwurf im Sprung durchführten, oder gleich den Ball nicht von draußen einwarfen, sondern von innerhalb des Feldes, in das Feld. An der souveränen Verteidigungsleistung von Julia, an der sich sogar der härteste Gegner die Zähne ausbiss und der starken Leistung der Mittelfeld-Flitzer von Lisa und Manuel, konnte kurz vor dem Ende der ersten Hälfte Katja, nach einer optimalen Vorbereitung durch Lisa, auf 3:0 erhöhen. Eine Minute Nachspielzeit wegen Schuhbänder-binden-Zeitverlust in Hälfte 1 – Abpfiff.
Pause: Radler halbvoll. Bis jetzt alles gut gelaufen. Kein Strafstoß, keine Kritik am Schiedsrichter, es läuft. Radler leer – weiter geht’s.
Zweite Hälfte beginnt, 6 Minuten ruhiges Spiel, der Gegner ist sichtlich nervös. In der 32. Minute plötzlich ein Donner – was war das? Kommt jetzt Regen? Nein – es kommt Katja. Mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern knallt der Ball ins Kreuzeck. Zu viel Red Bull in der Pause getrunken? Aber egal, nach dem Donner kommt das Blitz-Gegentor, Minute 34, die Nummer 4 von Gumpoldskirchen trifft glücklich und unhaltbar für den bisher ausgezeichneten Julian – 4:1. Und dann kam Marvin: nach massiver Kritik durch den Trainer Werle aufgrund des bisherigen Spielverhaltens, bewies er seinem Papa das Gegenteil. Hattrick – Minute 38, 43 und 50. So Papa, noch Fragen?
Die einzige Frage die ich nach dem Spiel hatte: Welcher regelunkundige Trainer hat den Kindern das mit dem „ich stell mich 27,13cm beim Freistoß vor den Ball“ beigebracht – war das vielleicht nervig. Aber egal, guten Tag gehabt, keine Fehlentscheidung, ich darf das nächste Match wieder pfeifen – Juhu!
Torschützen: Manuel (1 Tor), Katja (2 Tore), Marvin (4 Tore)